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Kaninchen artgerecht beschäftigen

Kaninchen sind in freier Wildbahn äußerst aktiv und eigentlich den ganzen Tag extrem beschäftigt. Sie leben in einer Gruppe und müssen durch immer wiederholende Kämpfe die Rangordnung definieren, graben Höhlensysteme und beschäftigen sich einen großen Teil des Tages mit der Futtersuche. Dazu kommt die Paarung und anschließende Aufzucht des Nachwuchses. All diese Aufgaben sind wie weggeblasen, wenn Kaninchen in der Obhut von Menschen leben. Zu den Grundbedürfnissen der Kaninchen gehört nicht nur ein ausreichend großer Lebensraum, sondern auch eine Aufgabe, in der die Fellnasen aufgehen. Artgerechte Beschäftigung kann unterschiedlich aussehen, weshalb wir Dir nachfolgend ein paar Tipps und Anregungen geben, die sich leicht umsetzen lassen und Deinen Hopplern garantiert Freude bereiten.

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Abwechslung ist das A und O

Wie Du garantiert weißt, sind Kaninchen anspruchsvolle Tiere. Bei der Beschäftigung ist es demnach besonders wichtig, dass Du für Abwechslung sorgst. Was heute noch richtig gut ankommt, wird morgen nämlich zuweilen schon mit totaler Ignoranz gestraft. Mindestens einmal wöchentlich sollte das komplette Beschäftigungsangebot rundherum erneuert werden, damit es bei den Fellnasen nicht zu Langeweile kommt.

 

Die Buddelkiste weckt Instinkte

Die Beschäftigungsmöglichkeiten hängen überwiegend von der Haltung ab. Wohl dem, der seinen Kaninchen ein Außengehege bieten kann. Kaninchen graben wahnsinnig gerne, was sie in einem Gehege im Garten auch mit voller Inbrunst tun können. Bei einer klassischen Innenhaltung kann eine sogenannte Buddelkiste eine Alternative darstellen. Je nach Größe des Geheges beschaffst Du Dir eine Kiste oder vielleicht auch einen Karton. Diesen einfach mit Handtüchern, Mutterboden, Sand, Erde oder dergleichen befüllen und in eine gut zugängliche Ecke stellen. Erde und Sand kommen mit Sicherheit am besten an und vermitteln artgerechte Bedingungen. Nicht wundern: Eine Buddelkiste macht Dreck, wenn alles nach Plan läuft, werden sich die Kaninchen dort so richtig austoben – das zeigt aber auch, dass die Kiste gut ankommt.

 

Unterirdischer Spielspaß

Gemäß ihres Naturells sind die Hoppler leidenschaftlich gerne in Tunneln unterwegs, die sie in einem Gehege natürlich nicht zur Verfügung haben. Mithilfe simpelster Materialien lässt sich allerdings für Spaß und Spannung sorgen. Kartons, Korkröhren, Abflussrohre, Katzentunnel oder auch Heutunnel eignen sich dafür wunderbar. Die verschiedenen Röhren und Tunnel bieten die nötige Abwechslung, die Langohren im Alltag brauchen, und fungieren zeitgleich als Versteckmöglichkeit. Schön ist, wenn Du immer wieder neue Tunnel bereitstellst und alte entfernst, damit keine Langeweile aufkommt.

 

Futter spielerisch anbieten

In der Natur müssen sich Kaninchen das Futter selbst beschaffen, den Anreiz verlieren sie als Haustiere natürlich. Doch Urinstinkte können reaktiviert werden. Die Futterkette verschafft Spiel, Spaß, Spannung und leckeres Futter. Idealerweise kommt dabei eine Hanfkordel zum Einsatz, die ist nicht giftig. Auf die Kordel wird frisches Gemüse gespannt – gerne dürfen es besondere Leckereien sein, die es sonst eher selten gibt. Das Gemüse lässt sich leicht auffädeln und die Kordel kann überall angebracht werden, wo es sinnvoll erscheint. Wollen die Fellnasen an die leckeren Happen, müssen sie sich strecken, recken und verbiegen – das ist gesund und hält fit! Alternativ gibt es sogenannte Futterbäume. Die Holzstämme sind mit Aussparungen versehen, in denen Futter untergebracht wird. Der Fantasie sind hierbei keinerlei Grenzen gesetzt, solange die Hoppler ihr Futter aktiv erarbeiten. Spaßig sind in diesem Bereich auch die Futterbälle, die es im Einzelhandel gibt. Diese Bälle können mit Futter befüllt werden und im besten Falle beschäftigen sich Deine Fellnasen damit über Stunden.

 

Die Natur als Beschäftigung nutzen

Kaninchen sind von Natur aus neugierig und außerdem knabbern sie gerne. Diese beiden Eigenschaften lassen sich wunderbar miteinander verbinden. Es gibt viele Äste und Zweige, die den Speiseplan der Kaninchen bereichern. Neben Zweigen und Ästen kommen auch Knospen und Blätter gut an – wichtig ist nur, dass Du genau hinschaust und wirklich nur die Zweige sammelst, die ungefährlich sind. Einfach in das Gehege legen und kurz darauf bewundern, wie viel Freude die Fellnasen mit dem artgerechten Futter haben.

 

Tipp: Manchmal schadet es nicht, die Welt aus den Augen eines Kaninchens zu betrachten. Die unterhaltsamsten Beschäftigungsmöglichkeiten kosten nämlich nicht viel Geld, sondern finden sich in den meisten Haushalten. Kaninchen lieben es beispielsweise, wenn sie sich mit Klorollen beschäftigen können – auch Baumwollteppiche kommen gut an und zuletzt bietet der Tierbedarfshandel unfassbar viel Spielzeug an, das sich für die tägliche Beschäftigung eignet. Es muss also nicht zwangsläufig das teure Kaninchenspielzeug sein, solange Haushalt und Natur doch die effektivste Möglichkeit der Beschäftigung in petto haben.


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