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Wie mache ich meinen Kaninchenstall mardersicher?

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Ein Außengehege mit einem großen Freilauf kommt dem natürlichen Lebensraum deiner Kaninchen am nächsten. Das predigen wir auf Kaninchenstallwelt.de regelmäßig, denn häufig werden die räumlichen Anforderungen der Kaninchen unterschätzt.

Einen unvermeidlichen Nachteil hat die Haltung im Freien aber. Während Kaninchen in der Natur vor uneingeladenen Feinden einfach flüchten können, sind Kaninchen im Stall natürlich auf die Sicherheit des Kaninchenstalles angewiesen. Marder, Fuchs und andere Räuber sind zudem nachtaktive Tiere: Sie schlagen zu, wenn alle anderen schlafen. Eine Aufsicht alleine hilft also nicht – der Stall muss schlicht und ergreifend stabil genug gebaut sein und sicher sein.

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Denn in einen unzureichend gesicherten Kaninchenstall oder Kaninchengehege können Marder und andere Fressfeinde unbemerkt eindringen. Glücklicherweise kann man den Kaninchen mit den richtigen Vorkehrungen ein sicheres Leben gewährleisten. Damit kein Unglück passiert, möchten wir dir einige Tipps geben, wie deine Hoppler sicher aufgehoben sind.

Wie kann ich den Kaninchenstall gegen Marder schützen?

Wenn du einen neuen Kaninchenstall kaufst, reicht meistens ein einfaches Aufstellen nicht aus, obwohl alles zunächst ehr stabil aussieht. In unserem Vergleich haben wir die entsprechenden Ställe jedoch gekennzeichnet.

Was ist also wichtig zu beachten? Achte grundsätzlich zunächst auf massive Holzwände, vor allem darf die Rückseite nicht aus “Presspappe”, wie etwa bei Möbeln, bestehen. Oder stelle einen solchen dünnwandigen Stall in ein mardersicheres Gehege oder ins Gartenhaus.

Auch das Umfeld muss ganz sorgfältig gesichert werden. Gibt es neben dem Kaninchenstall Regenfallrohre oder Bäume? Über diese “Brücken” laufen die Eindringlinge sehr flink, um an ihr Ziel zu kommen. Im Baumarkt kannst du Marder-Barrieren kaufen, die beispielsweise den Weg über Regenrohre versperren.

Damit ist es natürlich noch nicht getan. Und natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit oder den benötigten Platz, einen Stall in einem besicherten Bereich abzustellen. In den folgenden Abschnitten findest du daher entsprechende Hinweise und Tipps, die du von Fall zu Fall beachten solltest.

Wie sollten Gitterelemente beschaffen sein?

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Auslaufflächen kannst du mit Gittergehegen variabel gestalten und erweitern. Ausreichende Stabilität bieten maximal 3,5 cm breite Abstände der Streben und sorge für stabile Abdeckung von oben.

Einstiegslöcher verschließen

Marder benötigen nur acht bis zehn Zentimeter große Lücken, um in das Gehege einzudringen. Also ist die allererste Aufgabe, diese Zugänge zu finden und sicher mit feinem Maschendraht zu verschließen. Am besten – aber nicht immer ohne weiteres realisierbar – sollte ein Draht rund um den Stall 50 cm tief ins Erdreich eingesetzt werden.

Du solltest mindestens 1,5 mm starken Vierkantdraht verwenden, den der Mader nicht durchbeißen kann. Im Baumarkt sind geeignete Drahtsorten mit “mardersicher” oder “Volierendraht” ausgezeichnet. Wenn du einen Zugang entdeckt hast, schau trotzdem noch von allen Seiten nach, denn diese Räuber benutzen gewöhnlich mehrere Wege.

Besonders sorgfältig solltest du bei einem XXL-Kaninchenstall nach potenziellen Löchern und Schwachstellen suchen. Diese Ställe sind in aller Regel sehr gut verbaut – aber trotzdem prüfe bitte mögliche Mängel in der Verarbeitung der Gitter.

Den Gehegeboden befestigen

Viele Marder dringen von unten her in den Stall ein – und Kaninchen buddeln ihrerseits gern, um auszubüxen. Das sind zwei wichtige Gründe, den Boden des Außengeheges vor dem ersten Besatz sicher zu machen.

Es hat sich bewährt, die gesamte Bodenfläche mit Marderdraht auszulegen und die Ränder nach oben zu biegen. Ein stabiler Holzrahmen hält Käfigwand und Draht dicht zusammen. Auf den Draht kannst du noch Teichfolie legen, damit sich deine Racker beim buddeln nicht an den Pfötchen verletzen. Natürlich kommt oben eine dicke Schicht Gartenboden über die Sperre.

Eine dauerhafte Lösung ist, vor dem Aufstellen des Geheges ein Fundament im Erdboden auszuheben und dieses mit Beton zu füllen. Einfacher ist es, Steinplatten zu verlegen.

Eingangstüren und Klappdach zusätzlich sichern

Wenn du einen Kaninchenstall mit Gehege kaufst, werden die Türen durch Schieber verschlossen. Fressfeinde, zu denen auch Hunde und Katzen zählen, können diese Verriegelungen mit etwas Übung oder Kraft öffnen.

Bringe an den Eingangstüren und auch oben auf dem klappbaren Deckel zusätzliche Schlösser oder eine Öse mit Karabiner an – dieser kleine Mehraufwand kann deinen Lieblingen das Leben retten.

Duftmarken entfernen

Seine Kletterwege, auch seine Futterstellen und Schlafplätze, markiert der Marder mit starkem Eigengeruch. Diese Stellen solltest du mit einem Spray behandeln, das die Duftmarken neutralisiert – sofern du bereits einen Marder gesichtet hast. Vergesse auch nicht, die Zugänge zu besprühen, wo die Marder-Barrieren nun sind.

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Maderfurcht-Teppich

Der Marderfurcht-Teppich ist ein engmaschiger Draht, über den die Marder nicht laufen mögen, da sie sehr empfindliche Füße haben. Diesen Draht-Teppich kannst du rund um den Kaninchenstall auslegen, wenn der Fußboden im Stall beispielsweise durch Fliesen gesichert ist. Du kennst Marderfurcht-Teppiche sicherlich bereits als Maßnahme gegen Marderschäden an Autos. Dort werden solche Gitter gerne unter dem Kfz ausgelegt, sodass die Marder nicht unter die Karoserie gelangen.

Marder-Vergrämungmittel

Der Marder hat einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Diese Eigenart nutzen Vergrämungsmittel, die für Marder unangenehme Duftstoffe verbreiten. Du kannst Pulver kaufen und um den Käfig herum ausstreuen oder Vergrämungs-Stäbchen anwenden, die in einer kleinen Halterung überall angebracht werden können.

Die sauberste Lösung ist ein Repellent-Spray, das rund um den Kaninchenstall Marder und weitere unerwünschte Besucher fernhält.

Eher unwirksame Maßnahmen gegen Marder

Es gibt auch einige verbreitete Maßnahmen, die häufig verwendet werden, aber leider überbewertet sind. Diese bringen einfach nicht den gewünschten Marderschutz. Hier findest du eine kleine Liste, um welche typischen Maßnahmen es sich hier handelt.

  • Haare von Frettchen und Hunden um das Gehege verteilen schreckt zwar Mader ab, doch genannte Tiere sind ebenso Fressfeinde von Kaninchen. Deine Hoppler denken dann, es wären noch mehr Bedrohungen da und sie haben die ganze Zeit Angst vor dem Geruch.
     
  • Katzenfutter oder rohes Fleisch auslegen, nützt nichts, denn Raubtiere sind auf Bewegung fixiert. Köder sind demnach uninteressant, weil Marder es für tote Beute halten.
     
  • Netze aufzuspannen ist so gut wie wirkungslos. Sicherer ist ein mindestens 2 m hoher Zaun aus engmaschigem Voilerendraht, dessen Oberseite mit einem elektrisch geladenen Draht (wie an Viehweiden) abschließt.
     
  • Grobmaschiger Kaninchendraht ist kein Hinderniss für Marder. Sie verbiegen die dünnen Öffnungen und schlüpfen einfach hindurch.
     
  • Lebendfallen für Marder aufzustellen verbietet das Gesetz. Falls andere Maßnahmen wie Duftabwehr oder Zäune die Eindringlinge unbeeindruckt lassen, frage bei der Stadtverwaltung nach, ob ein Jäger oder ein ausgewiesener Fachbetrieb den Marder einfängt.
     

Unser Fazit

Den Kaninchenstall gegen Marder zu schützen sollte dir mit unseren Tipps auf jeden Fall gelingen. Am besten beachte alle Punkte schon beim Einrichten einer neuen Anlage. Kontrolliere vorsichtshalber dein vorhandenes Kaninchenheim von allen Seiten, denn Marder und Fuchs sind schlau und agieren blitzschnell.

Am Ende ist es immer eine Abwägung von Risiko und Aufwand: Je mehr Punkte du beachtest und umsetzt, umso sicherer sind deine Kaninchen.


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