Kanichen – Was futtern wir am liebsten
Die oberste Priorität der meisten Kaninchenhalter liegt sicherlich darin, den geliebten Haustieren ein langes und gleichermaßen glückliches Leben zu bescheren. Deswegen haben wir uns bereits ausführlich mit der Kaninchenhaltung beschäftigt und aufgezeigt, wie ein Kaninchenstall auszusehen hat. Heute soll es um ein nicht weniger wichtiges Thema gehen: die richtige Ernährung. Kaninchen sind Dauerfresser, sie brauchen also rund um die Uhr Futter. Die Darmmuskulatur von Kaninchen ist nicht sonderlich stark ausgeprägt. Damit das empfindliche Verdauungssystem funktioniert, muss oben Futter rein, damit hinten auch etwas rauskommen kann.
Inhaltsverzeichnis
Heu und Wasser dauerhaft bereitstellen
Auf Wasser und Heu müssen die geliebten Langohren stets freien Zugriff haben. Frisches Heu ist tatsächlich ein Grundnahrungsmittel, es enthält alle relevanten Nährstoffe und garantiert zudem, dass die Fellnasen rund um die Uhr Nahrung aufnehmen. Dem saftigen Wiesengrün können die Hoppler nämlich nur sehr schwer widerstehen – das ist auch gut so!
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Frischfutter dominiert den Speiseplan der Langohren
Es ist ein trügerischer Irrglaube, Kaninchen würden sich von Trockenfutter ernähren. Streng genommen sind die klassischen Futtermischungen aus dem Tierhandel sogar gesundheitsschädlich. Eine artgerechte Ernährung sieht vollkommen anders aus. Auf den Speiseplan von Kaninchen gehören Kräuter, Gräser, Blättern, Rinde und Wurzeln. Simpel ausgedrückt, liefert die Natur alles, was Kaninchen gerne futtern. Der Futternapf sollte zweimal täglich mit Frischfutter aufgefüllt werden. Zum Frühstück und auch zum Abendessen gibt es für die Langohren eine ausgewogene und abwechslungsreiche Portion.
• Kräuter und Gräser
In Kräutern, Gräsern und Wiesen sind sämtliche Nährstoffe enthalten, die unsere langohrigen Hoppler brauchen. Die Beschaffung kann individuell ausfallen. Wer einen Garten hat, baut die leckeren Kräuter selbst an, das ist nämlich kein Aufwand. Andernfalls lassen sie sich auch im Wald sammeln oder im Supermarkt kaufen. Kaninchen lieben Basilikum, Löwenzahn, Kamille und Scharfgarbe. Mit einem bunten Teller kann grundsätzlich nichts falsch gemacht werden, denn so ergibt sich auch geschmackliche Vielfalt, welche Kaninchen bekanntlich zu schätzen wissen.
• Blüten
Wenn Kräuter und Gräser zu den Futtervorlieben gehören, ist die Frage durchaus angemessen, wie es mit Blüten aussieht. In den Sommermonaten locken die hiesigen Wiesen mit sattem Grün und vielen Blumen – diese können selbstverständlich geerntet werden, die meisten Kaninchen empfinden Blüten als echte Delikatesse. Insbesondere Gänseblümchen, Hibiskus, Hopfen und Jasmin sind vielerorts vertreten und damit leicht ausfindig zu machen.
• Wurzeln
Unsere geliebten Hoppler wissen auch die würzige Note von leckeren Wurzeln zu schätzen. Gerade in den kälteren Monaten darf auch Schwarzwurzel oder Petersilienwurzel in den Napf. Es gibt noch einige weitere Wurzeln, jene sind aber eher als kleiner Leckerbissen zu verstehen, der nicht täglich auf den Speiseplan gehört. Das würde sonst zu Magenproblemen führen.
• Gemüse
Kräuter, Gräser und Heu stellen eine Art Grundgerüst dar, doch ergänzend dazu freuen sich Kaninchen, wenn der Speiseplan durch Gemüse aufgewertet wird. Fenchel, Schlangengurke, Zucchini, Eisbergsalat, Chinakohl, Karotten oder auch Kürbis – bei der Gemüseauswahl kann so richtig aus den vollen geschöpft werden. Kaninchen lieben Abwechslung, da sind sie den Menschen also gar nicht so unähnlich. Der tägliche Gemüseteller darf somit gerne variieren und immer wieder neu gestaltet werden.
• Obst
Bei den Obstsorten ist die Auswahl zwar nicht so vielseitig, davon sollte jedoch ohnehin nicht zu viel angereicht werden. Apfel, Birne, Erdbeere und Himbeere sind als Leckerei zu verstehen. Hin und wieder ist Naschen erlaubt und dann mundet frisches Obst besonders gut.
Speiseplan für heiße Sommertage
Nicht nur Menschen leiden unter den tropischen Temperaturen, Kaninchen sind in den Sommermonaten ebenso anfällig. Weder vertragen sie die Hitze, noch können sie mit der hohen Luftfeuchtigkeit umgehen. Das betrifft zwar alle Fellnasen, gilt aber vor allem für ältere und kranke Kaninchen. Dementsprechend ist anzuraten, dass die Ernährung ein bisschen auf die aktuellen Temperaturen angepasst wird. Wenn es besonders heiß ist, brauchen die Langohren eine Abkühlung. Etwas Wassermelone erfrischt nicht nur, sondern sorgt auch für einen ausgewogenen Flüssigkeitshaushalt. Kerne vorher aber unbedingt entfernen! Gurke enthält ebenfalls viel Wasser und hat zudem einen kühlenden Effekt. Wichtig ist auch ausreichend Frischfutter in Form von Kräutern, Blättern, Grasen und Blumen – schließlich liefert die Natur gerade in den warmen Sommermonaten eine schier grenzenlose Futterauswahl, die genutzt werden will.
Die richtige Ernährung im Winter
Der Energiebedarf der flauschigen Fellnasen ist im Winter bisweilen wesentlich höher, weshalb sich die Ernährung im Hinblick auf die sommerlichen Monate auch noch einmal deutlich unterscheidet. Das Futter sollte nun wesentlich energiereicher und nährstoffreicher ausfallen. Das klappt ganz wunderbar, wenn vorwiegend Wurzelgemüse und Knollengemüse verfüttert wird. Kohlgemüse ist ebenfalls sinnvoll, sollte aber wohl dosiert zum Einsatz kommen, damit die Hoppler keinen Durchfall bekommen.